Konzept: Ein Glitzervorhang, eine Waschmaschine und eine Matratze, die auch als Projektionsfläche genutzt werden kann, sind die Ausgangspunkte für den Absprung aus dem Prekariat hinein ins geträumte Leben. (Foto: Wolfgang Lienbacher)
Pressestimmen: "Eindringlich, teils komisch, teils unheimlich, aber immer unverblümt und direkt sind die Berichte der Zwillinge, skurril und schonungslos ehrlich skizziert sind die Nebenfiguren, die auf den Plan treten. Mit einem Fingerschnipsen wechseln die Stimmungen und das Licht, schnell sind neue Szenen aufgezogen und wieder unterbrochen." (Reichenhaller Tagblatt)
"Das Gaunerstück dreht in eine erstaunlich leichte Burleske, die in der Regie von Bernadette Heidegger unangestrengt entfaltet wird…vor allem durch die lockere Wandlungsfähigkeit von Volker Wahl in einer Dreifachbesetzung als TurmfrisurTranse (sic!), altem Pornofilmer und elegantem Juwelier.” (Salzburger Nachrichten)
Konzept: Illyrien als Liebesstaat, ein Tinderstaat, in dem sich alles um Liebe und die damit verbundene Macht dreht. Jede*r siebt jede*n und jede*r vor allem sich selbst. Eine Collage aus Shakespeare, Fremd- und Eigentexten. Die Bühne umschließt die Zuschauer, die wie auf einer Insel inmitten des Geschehens sitzen.
(Foto: Johannes Gabl)
Pressestimmen: "Und so lässt Heidegger ihre furiosen DarstellerInnen Elke Hartmann, Teresa Waas, Elmar Drexel, Wolfgang Hundegger, Andreas Jähnert bereits in der ersten Szene allesamt in Männerunterhosen und Büstenhalter auftreten, um selbst die vermeintlich primären Merkmale gleich von Beginn an zu verwischen. Text und Handlung werden einerseits radikal verdichtet, andererseits immer wieder ironisch durchbrochen, so wie uns dies bereits Shakespeare meisterhaft vorexerziert hat. Und diese Befreiung und Konterkarierung tut dem Stück richtiggehend gut." (Innsbrucker Bezirksblätter)
"Geschlechter sind gemacht, Identitäten flexibel, die Grauzone groß. Bernadette Heideggers sehr freie Auseinandersetzung mit dem Klassiker im Theater praesent trägt dem Umstand schon dadurch Rechnung, dass Männlein wie Weiblein zunächst nur Schlüpfer und BH tragen – und mit jedem Hemd die Rolle wechseln. Besonders drastisch – und effektiv – ist die Entscheidung, das Zwillingspaar Viola und Sebastian, die auf der Insel Illyrien stranden und Liebeswirren und „Gender Trouble“ auslösen, in einer Figur zu bündeln. Hier verschaut sich Viola/Sebastian (Teresa Waas) sowohl in Orsino (Andreas Jähnert) als auch in die Gräfin Olivia (Elke Hartmann). Alles Begehren fließt und entlädt sich in einer eindringlichen ménage à trois – die für Viola finale Ernüchterung bedeutet: Ihre Liebhaber sind so von sich eingenommen, dass sie es sich am liebsten selbst besorgen." (Tiroler Tageszeitung)
Konzept: Samsas Tierhaftigkeit als Projektion und Zuschreibung der Restfamilie. Samsa erscheint in dieser Inszenierung als der einzig Menschliche in einer zu emotionalen Monstern degenerierten Gesellschaft.
Pressestimmen: Heideggers Regiearbeit stellt die These in den Theaterraum, dass anders keinesfalls ein Negativum ist. Im Gegenteil, es ist die pathologische Familie, die die Wurzel von Gregors Übel verkörpert. Akribisch wird die etwas andere Familiengeschichte durch spezielle Details herausgearbeitet. Schauspiel und Kostüme greifen ineinander, um die Verwandlung des Vertrauten ins Unheimliche zu suggerieren. Und das gelingt hervorragend. (What I saw from the cheap seats)
"Regisseurin Bernadette Heidegger gelingt es, den komischen Charme der absurden Kafka-Welt ohne große Verluste auf die Bühne zu übertragen. Die großteils in Schwarz-Weiß gehaltenen Kostüme von Elke Gattinger unterstreichen dabei sowohl den ambivalenten Comic-Charakter des Geschehens als auch die langsame Verwandlung der Restfamilie. Bei der Premiere am Donnerstag (1.10.) Oktober zeigte sich das Publikum zu Recht von Ensemble und Inszenierung begeistert." (Salzburger Nachrichten)
Konzept:
Ausgangspunkt war ein schlichter Bühnenraum mit sieben aneinandergereihten Türen, der gleichzeitig an einen Ausstellungsraum erinnert. Die Ränder der Bühne präsentierten sich abrissartig und erweckten den Eindruck, dass hier quasi ein Ausschnitt herausgerissen wurde, dass die Türen auch unendlich weiter gehen könnten. Als Grundthema und roter Faden durch die sketchartigen Szenen wurde die Suche nach dem Hausherren eingesetzt, die von den anderen Szenen immer wieder unterbrochen bis zum Ende fortgesetzt wurde. Quasi als eine Suche nach dem Sinn, nach der Metaphysik des Geschehens. Improvisatorische Einsprengsel und spielerische Freistellen gehörten dabei zum Aufbauprinzip des Abends, um dem Zuschauer nicht ein braves Nacheinander einer Szenenfolge zu gewähren, sondern eine ständige Temperatur des Absurd-Überraschenden zu gewährleisten. (Foto: Vinzent Mesnaritsch)
Pressestimmen:
"Die Szenenfolge „Sieben Türen“ von Botho Strauß im Salzburger Schauspielhaus bewegt sich in intellektuellen Höhen und ist zugleich durch viel Komik bestens geerdet.(...)Der Ablauf könnte zügiger und pointierter nicht sein. Die sieben Darstellerinnen und Darsteller stecken in einheitlichen Ganzkörperanzügen, blitzschnell wechseln sie ihre Rollen. (...)Das alles und noch viel mehr an Sonderbarem wird dem Publikum, aufbereitet von Bernadette Heidegger (ihr berühmter philosophischer Namensvetter war ja ein Experte für das Nichts), mit großer Lust an der Absurdität vorgeführt. Alle von den glorreichen sieben verdienten es, für ihre Gewandtheit und ihren Drive ausführlich gelobt zu werden. Es ist aber durchaus möglich, jemand herauszustellen: Katharina Pizzera macht mit ihrer Entschlossenheit und ihrem Ernst auf sich aufmerksam, mit dem sie sich aus der Realität verabschiedet und bis an die Grenzen der Totalverrücktheit geht." (Salzburger Nachrichten)
"Bernadette Heidegger hat die Aufführung im Studio des Schauspielhauses inszeniert, mit nicht wenig Temperament lässt sie spielen, mit Sinn für Slapstick und mit Mut zur Überzeichnung. An Pointen mangelt es jedenfalls nicht, aber sie sind doch so gesetzt, dass sich das Publikum nicht vorschnell auf die Schenkel klopft. (...)Die Aufführung löst ein, was „Sieben Türen“ ist: ein gedanklich etwas weitergeschraubter Loriot. Botho Strauß' Humor ist boshafter, abgründiger." (Drehpunktkultur)
Canto Minor von Justine del Corte und Roland Schimmelpfennig - Eine Hommage auf Pablo Neruda (ARGE Kultur/2013)
Konzept: Grundidee war eine Art Laborsituation, ein beobachten der Beobachter, der Wärter des Neruda-Hauses, die die Überwachungskamera weniger zum Überwachen der Besucher als vielmehr zur gegenseitigen Ausleuchtung verwenden. Auf ähnlicher Bedeutungsebene rangieren die ausgehängten Aquarien, die zum Teil den Bühnenraum in Mikroperspektive wiedergeben. In dieser Laborsituation rutschen nun die Darsteller traumhaft-surreal in Gestalten des Neruda-Kosmos sowie in ihre eigenen Traumbilder. Filmische Material unterstützte dabei die Mehrdeutigkeit des Geschehens. (Foto: Wolfgang Lienbacher)
Pressestimmen: "So feine Sprachbilder, aber doch so viel zum Lachen Diese Grätsche kommt gut heraus in der Aufführung in der ARGE Kultur. Bernadette Heidegger hat inszeniert und ganz unprätentiös den poetischen Zitate-Wust, den die Autoren anbieten, geordnet, aufgelockert, aufgelöst in kleine mehr oder weniger absurde und doch unaufdringlich geerdete Szenen."(Drehpunktkultur)
"Beeindruckend die schauspielerische Leistung von Daniela Meschtscherjakov und Benjamin Lang (...) Bernadette Heideggers flotte Regie, der stimmungsvolle Klangteppich, für den Georg Brenner verantwortlich zeichnet, sowie die eingespielten Videosequenzen garantieren 80 Minuten niveauvolle Unterhaltung." (Die Dorfzeitung)
Bert Brecht, "Der gute Mensch von Sezuan" (Schauspielhaus Salzburg, 2012)
Konzept: Grundlage war eine kreisrunde, arenaartige Raumbühne (Ragna Heiny) , das Publikum sitzt ringsum und wird vom Wasserverkäufer mit Getränken und Süßigkeiten versorgt. Die Nähe des Publikums zum Geschehen bedingt auch immer wieder seine Einbindung. Die Schauspieler/innen sind im Publikum verteilt und agierten auch wiederholt als Teil der Zuschauerschaft. Der Text wurde streckenweise aufgebrochen, indem die Schauspieler/innen aus ihren Rollen heraustreten und in die Wirklichkeit des jungen Publikums eintreten. Acht Schauspieler sind in wechselnden Rollen unterwegs, die Umzüge geschahen auf offener Bühne. (Foto: Ragna Heiny)
Pressestimmen: "Bernadette Heidegger, eine Theatermacherin, die ihre Ohren ganz nahe am jungen Publikum hat, bleibt ganz nahe an der literarischen Vorlage. Sie belässt den Figuren ihren holzschnittartigen Charakter. (...) Bernadette Heidegger bricht zwar gelegentlich, sozusagen auf Kurzstrecke den Tonfall, aber sie setzt nicht auf Aktualisierung. Und schon gar nicht auf Lösung. "Der Vorhang zu und alle Fragen